Unsere Schwerpunkte
Neurologische Krankheitsbilder sind hinsichtlich ihrer Ursache und Ausprägung vielfältig, so dass eine qualifizierte Diagnostik und Behandlung eine Schwerpunktsetzung erfordert. Wir setzen diese Schwerpunkte und können Sie so umfassend und individuell beraten, untersuchen und behandeln.
Morbus Parkinson und andere Bewegungsstörungen
In Deutschland leiden derzeit schätzungsweise 220 000 Menschen an der Parkinson-Krankheit, die zumeist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auftritt. Bei der Parkinson-Krankheit kommt es aus bislang weitgehend ungeklärter Ursache zu einem langsam voranschreitenden Untergang von Nervenzellen im Gehirn, die den Botenstoff Dopamin produzieren.
Dieser Mangel an Dopamin führt zu Schwierigkeiten Bewegungen auszuführen, Zittern, Muskelsteifigkeit und Gangstörungen. Häufig ist auch das Riechvermögen vermindert und der Schlaf gestört, die Stimme wird leiser, das Sprechen undeutlicher, auch Veränderungen der Stimmung und Verschlechterung des Gedächtnisses können begleitend auftreten. Zu Beginn der Erkrankung ist in aller Regel nur eine Körperhälfte betroffen.
Die Diagnose wird vor allem durch eine umfassende Anamnese und körperliche neurologische Untersuchung gestellt. Zusätzliche Untersuchungen (Bildgebung, Labor) dienen vor allem dem Ausschluss anderer Krankheiten, die zu ähnlichen Symptomen führen können.
Die Parkinson-Krankheit ist nicht heilbar, jedoch durch eine engmaschig kontrollierte medikamentöse Therapie in Kombination mit spezieller Krankengymnastik und speziellem Stimm- und Sprechtraining über viele Jahre mit gut zu erhaltender Lebensqualität behandelbar.
Im Verlauf ist es jedoch möglich, dass diese Behandlungen nicht ausreichen, um den betroffenen Patienten die erwünschte Selbstständigkeit und Lebensqualität zu ermöglichen. In diesem Fall können Eingriffe wie das Einsetzen einer Medikamentenpumpe oder die Tiefe Hirnstimulation („Hirnschrittmacher“) notwendig werden.
Prof. Dr. med. Barbara Steiner hat viele Jahre in der Spezialambulanz für Parkinson und andere Bewegungsstörungen der Charité gearbeitet und Patienten aus dem gesamten Spektrum der Bewegungsstörungen betreut. In unserer Praxis erfolgt eine umfassende Anamnese sowie wissenschaftlich fundierte Diagnostik und Therapie. Wir erstellen in Zusammenarbeit mit ambulanten und stationären Kollegen ein ganzheitliches Behandlungskonzept unter Einbeziehung der Angehörigen.
Vergesslichkeit, Nachlassen der geistigen Flexibilität und Demenz
In Deutschland leiden derzeit ungefähr 1,2 Millionen Menschen an einer Demenz. Aufgrund der demograph-ischen Entwicklung steigt die Anzahl der Betroffenen kontinuierlich an mit einer Erkrankungswahrscheinlichkeit bei den über 80-jährigen von ca. einem Drittel.
Eine zunehmende leichte Vergesslichkeit und ein leichtes Nachlassen der geistigen Flexibilität im höheren Lebensalter sind bis zu einem bestimmten Grad normal. Derartige Störungen können harmlos sein und müssen nicht in eine Demenz übergehen. Auch bei jüngeren Menschen können diese Beschwerden auftreten und werden oft in unserer schnelllebigen Leistungsgesellschaft als beängstigend und besorgniserregend empfunden.
Bei einer Demenz kommt es jedoch zu einem deutlichen Abbau geistiger Fähigkeiten, zu Orientierungsstörungen und zu fortschreitender Unfähigkeit zu denken, zu planen und ein selbstständiges selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die häufigste Ursache einer Demenz im höheren Alter ist der Morbus Alzheimer der derzeit nicht heilbar ist. Sein Verlauf kann jedoch mit Medikamenten verlangsamt werden. Die zweithäufigste Ursache für Gedächtnisstörungen bzw. eine Demenz sind kleine Durchblutungsstörungen (Schlaganfälle) an strategisch wichtigen Stellen im Gehirn.
Ein gesunder Lebensstil, Bewegung, gesunde Ernährung und die kontinuierliche Einbindung ins soziale Leben schützen nicht nur im Vorfeld das Gehirn, sie wurden sogar in Studien als essentiell für die möglichst lange Aufrechterhaltung der Lebensqualität bei Patienten mit Morbus Alzheimer und anderen Demenzformen nachgewiesen. In unserer Praxis wird bei Gedächtnisstörungen bei Patienten jeden Alters eine gründliche Diagnostik durchgeführt. Wir bieten auch jüngeren Patienten einen Alterscheck und eine umfassende Beratung sowie gegebenenfalls interdisziplinäre Behandlung an.
Wir führen auch unter Einbeziehung der Angehörigen eine ausführliche Anamnese und neurologische Untersuchung durch, die u.a. auch Gedächtnis- und Konzentrationstests umfasst. Wir erstellen ganzheitliche Behandlungspläne, die neben einer medikamentösen Behandlung auch eine Anpassung des Lebensstils sowie möglicherweise notwendigen Veränderungen der sozialen und persönlichen Lebenssituation umfassen. Dabei arbeiten wir eng mit unseren interdisziplinären Kooperationspartnern zusammen.
Das Syndrom der unruhigen Beine (Restless legs Syndrom)
Bei dem Syndrom der unruhigen oder rastlosen Beine (Restless legs Syndrom, RLS) treten die Beschwerden dann auf, wenn der Körper zur Ruhe kommt. In der Regel ist dies am Abend und in der Nacht. Die Patienten bemerken Reißen oder auch Kribbeln in den Beinen, die einseitig, beidseitig oder abwechselnd in beiden Beinen auftreten. Auch die Arme können betroffen sein. Erst durch Bewegung gehen die Beschwerden zurück, so dass die Patienten an teilweise sehr starken und sehr belastenden Schlafstörungen leiden. Aber auch in Phasen der Erholung (Fernsehen, Kino, Theater) treten die Beschwerden oft auf. Durch den ständigen Schlafmangel führt das RLS zu einer dauerhaften Beeinträchtigung für viele Lebensbereiche.
Die Ursachen des RLS sind noch nicht eindeutig geklärt.
Wahrscheinlich beruht die Krankheit auf einer Störung der Übertragung von Signalen in den Nerven. Die Erkrankung ist oft familiär gehäuft auftretend. Beim symptomatischen RLS (auch sekundäres RLS genannt) können jedoch auch Stoffwechselerkrankungen oder Störungen im Hormonhaushalt zu ähnlichen Beschwerden führen (z.B. bei Niereninsuffizienz, Eisenmangel, Schilddrüsenerkrankungen).
In unserer Praxis erfolgt neben einer umfassenden Anamnese, die ausführliche Diagnostik und die Einleitung der Therapie.
Epilepsie
Bei einem epileptischen Anfall kommt es zu einer fehlerhaften Entladung von Nervenzellen im Gehirn. Dies führt in der Folge zu Verkrampfungen einzelner Muskelgruppen, Missempfindungen, Sprachstörungen und vielen anderen plötzlich einsetzenden Ausfallserscheinungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Die Ursachen für einen epileptischen Anfall sind sehr unterschiedlich, es können angeborene oder erworbene Schädigungen des Gehirns, aber auch Erkrankungen wie starke Infekte oder Stoffwechselstörungen zugrunde liegen. Nicht jeder epileptische Anfall führt jedoch zwangsläufig zu der chronischen Erkrankung Epilepsie und ist auch nicht immer langfristig behandlungsbedürftig.
Eine gründliche Anamnese und Diagnostik (EEG, MRT) ist jedoch nach einem erstmaligen epileptischen Anfall und im Verlauf einer bekannten Epilepsie notwendig, da eine adäquate Behandlung die Lebensqualität der Patienten entscheidend beeinflusst. Die Behandlung erfolgt einerseits mit gut verträglichen Medikamenten, die das Risiko für epileptische Anfälle senken, andererseits ist eine ausführliche Beratung hinsichtlich des Lebensstils und des Umgangs mit der Erkrankung für die Patienten aber auch die Angehörigen sehr wichtig.
Multiple Sklerose
Bei der Multiplen Sklerose finden schubförmig oder chronisch entzündliche Prozesse im Gehirn und Rückenmark statt, die zu den unterschiedlichsten Ausfällen und Beschwerden von Sprachstörungen über Kribbeln, Taubheitsgefühle bis zu Lähmungen führen können. Treten diese Symptome erstmalig auf, sollte durch umfassende Anamnese und Diagnostik geklärt werden, ob es sich um eine Multiple Sklerose handeln könnte oder andere Ursachen den Beschwerden zugrunde liegen. Dies kann in unserer Praxis durchgeführt werden.
Die Multiple Sklerose ist eine nicht heilbare, aber inzwischen sehr gut behandelbare Erkrankung. Zahlreiche Medikamente ermöglichen die Eindämmung der Entzündung. In unserer Praxis werden Sie über die Vor- und Nachteile der zugelassenen Behandlungsoptionen ausführlich informiert und die für Sie am besten geeignete Therapie evaluiert.
Kopfschmerzen
Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens Kopf- oder Gesichtsschmerzen. Zu den häufigsten und bekanntesten Ursachen gehören der Spannungskopfschmerz und die Migräne. Kopfschmerzen können jedoch unterschiedlichste Ursachen haben, die durch eine ausführliche Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere Untersuchungsmethoden abgeklärt werden müssen. Hilfreich ist zunächst die Dokumentation der Kopfschmerzen in einem Kopfschmerzkalender.
Die Behandlung der Kopfschmerzen ist abhängig von der Diagnose sehr unterschiedlich. Bei den häufigsten Kopfschmerzerkrankungen Spannungskopfschmerz und Migräne ist eine Kombination aus Anpassung des Lebensstils und medikamentöser Behandlung (auch pflanzliche Präparate) sinnvoll.
In unserer Praxis erhalten Sie eine ausführliche Diagnostik und Beratung über die derzeit verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten.
Schlaganfall
Der Schlaganfall ist eine der häufigsten und bekanntesten akuten neurologischen Erkrankungen und beruht auf Verengungen oder Verschlüssen der das Gehirn versorgenden Blutgefäße. Seltener sind Gehirnblutungen Auslöser. Während eines Schlaganfalls kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung des Hirngewebes und damit zur Funktionsstörung. Je nach Ort der Schädigung können erhebliche Behinderungen (z.B. Lähmungen oder Sprachstörungen) die Folge sein. Entscheidend für das Ausmaß der Schädigung ist auch die Zeitspanne bis der Betroffene behandelt wird. Daher ist eine Krankenhausbehandlung innerhalb weniger Stunden nach Auftreten der Beschwerden erforderlich.
Eine regelmäßige und fachkundige Vor- und Nachsorge ist jedoch ein ebenso wichtiger Pfeiler der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Schlaganfallrisiko. Hierzu gehört die Untersuchung der hirnversorgenden Blutgefäße mittels Ultraschall. Im Schlaganfall-Check beraten wir Sie darüber hinaus bezüglich einer gesunden Lebensführung und informieren Sie über Behandlungsmöglichkeiten. In unserer Praxis werden auch die Folgen von Schlaganfällen wie z.B. Spastik u.a. mit Botulinumtoxin behandelt.
Nervenschädigungen
Nerven- und Muskelschädigungen führen zu Störungen der Gefühlswahrnehmung (Taubheitsgefühl, Kribbeln, Schmerzen) der Bewegungen und der Stabilität. Die zugrunde liegenden Erkrankungen sind beispielsweise Bandscheibenvorfälle, das Karpaltunnelsyndrom oder eine Polyneuropathie. Mit Hilfe von elektrophysiologischen Methoden (EMG, ENG) werden von uns Veränderungen und
Schäden von Muskeln und Nerven diagnostiziert, die Ursache festgestellt und ein individuelles Behandlungskonzept erstellt. Prof. Dr. med. Barbara Steiner ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurophysiologie und ist für die Durchführung der elektrophysiologischen Untersuchungen von Nerven und Muskeln zertifiziert.
Dystonie
Eine Dystonie bezeichnet eine Überaktivität von bestimmten Muskeln und Muskelgruppen. Diese Symptome sind meist genetisch verursacht, können jedoch auch nach Schädigungen des Gehirns auftreten. Die bekanntesten Dystonien sind der Torticollis (muskulärer Schiefhals), oder der Blepharospasmus (Lidkrampf). In unserer Praxis werden die Symptome zunächst durch ausführliche Diagnostik abgeklärt, es erfolgt dann eine entsprechende Behandlung, die zum Beispiel durch gezielte Injektionen von Botulinumtoxin in betroffene Muskelgruppen zu einer lang anhaltenden und nebenwirkungsarmen Verbesserung führt.
Prof. Dr. med. Barbara Steiner hat viele Jahre in der Spezialambulanz für Bewegungsstörungen der Charité gearbeitet und Patienten aus dem gesamten Spektrum der Bewegungsstörungen betreut. Sie ist zertifiziertes Mitglied im Arbeitskreis Botulinumtoxin der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.